Die Pressemitteilung des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit
Jedes Jahr steigt die Anzahl der diagnostizierten Fälle. Allein in Südtirol sind laut aktuellen Daten 4810 Personen betroffen. Doch es gibt jeweils immer nur wenige Patient/innen mit der gleichen Krankheit. Zudem vergehen oft viele Jahre, bis die korrekte Diagnose feststeht. Betroffene müssen ihre Symptome und Beschwerden wiederholt erklären. Bei Visiten sollte deshalb ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, denn gerade bei seltenen Erkrankungen spielt das Erzählen der Krankheitsgeschichte eine wesentliche Rolle. Befunde sprechen eine technische Sprache und sind wichtig. Doch erst das Zusammenbringen von Befunden und Befinden, von Daten und ihrer Bedeutung für eine erkrankte Person ergibt ein vollständiges und genaues Bild. Diese Herangehensweise wird als Narrative Medizin (von lateinisch narrare „erzählen“) bezeichnet und sie wird etwa in den USA schon seit längerem gelehrt und angewandt. Der Dachverband unterstützt diesen Ansatz und setzt sich dafür ein, dass dieser auch in Südtirol immer mehr Fuß fasst.